Dienstag, 30. September 2014

Schneefallwarnung

Gestern gab der Wetterdienst diese Meldung für den südlich Yukon heraus. Fast hätten wir einen September ohne Schnee erlebt – doch sie hatten recht. Am Morgen fegte der Schnee aus Nordwesten heran. Bis zu zehn Zentimeter fiel in einigen Gegenden, dazu noch Verwehungen.
Den starken Wind nutzten Schwäne und Gänse, die wie Geister nach Süden geschoben wurden. Auch ein Adler trieb es mit einer Leichtigkeit, schneller als eine Schneeflocke, nach Süden.
Besuch erhielt ich von Perry, ein Nachbar, der plötzlich irgendwie verloren wirkte. Sein Fell war mit Schnee bedeckt und tropfenförmiges Eis fühlte sich wie ein Panzer an. Die Temperatur blieb unter dem Gefrierpunkt. Beeren und verblühter Fireweed sahen schnell verändert aus.

Ein Link wie es in Whitehorse aussah: 

Husky Perry

Eiszapfen

Beeren

Verblühtes Fireweed (schmalblättriges Weideröschen)



 

Sonntag, 28. September 2014

Nach Süden fliegen

Am Morgen sehe ich auf „meinen“ Hausberg. Eigentlich heißt er Kingston Mountain, wird aber Grizzly Mountain genannt. Die Sonne geht nun um 8.00 Uhr auf. In den Nächten fiel die Temperatur schon an einigen Tagen auf -10°. Das spüren nun auch die aus Norden kommenden Sommergäste und die Luft ist vom Geschrei der Gänse und Schwäne erfüllt. Sie werden auch noch bis in den Oktober zu sehen und hören sein. Ich liebe diese Rufe, auch wenn sie den gewaltigen Wechsel zum Winter ankündigen. Es gab noch kein Jahr, noch keinen Tag, wo ich diesen Lauten nicht ergriffen zuhörte und dann nach oben blickte. Die Wettervorhersage sagt schon nassen Schnee voraus.

Kingston Mountain – Grizzly Mountain


Kanadagänse


Trompeterschwäne


Indianersommer

Zuerst verfärben sich die Pappeln an den Berghängen. Gelbe Flecken leuchten durch das sommerliche Grün. Dann ist die Farbenpracht überall. Leider viel schneller, als man es wünscht, reichen einige windige Tage, um die Pracht verwehen zu lassen. Es ist Ende September.








Am Lake Laberge 




Klondike Highway 



Grizzly Mountain 



Fox Creek 

Freitag, 26. September 2014

Sheep Mountain

Von Haines Junction fuhr ich auf dem Alaska Highway nach Norden. Nach 70 Kilometern kam ich an den Kluane See, sah auf den Sheep Mountain. Wie der Name schon verrät, dort können Schafe sein – und beobachtet werden.
Die Rangerstation steht links neben der Straße und war schon für die Saison geschlossen. Aber es befinden sich dort Teleskope, mit denen sich der Berg nach Schafen absuchen lässt. Mit dem bloßen Auge sind es nicht mehr als verstreute, weiße Punkte. Schon oft stand ich dort und suchte den Berg ab. Manchmal war etwas zu sehen, dann wieder nichts. In all den Jahren, die ich diesen Berg kenne, so etwas habe ich noch nie erlebt. Ich zählte 48!!! Schafe an dem Hang. Mit der zigfachen Vergrößerung vom Teleskop konnte ich deutlich die Krümmung der Hörner erkennen.


















Donnerstag, 25. September 2014

Kluane Nationalpark

Ende August beginnt bereits der Herbst, doch die Blätter leuchten erst besonders kraftvoll Anfang September. Auch dann gibt es noch kaum hervortretende Farben in einem Gebiet, bunte Pracht an anderen Stellen.
In Haines Junction ist der Himmel trübe. Aber der Tag wandelt sich bis zu sonnig. Nur rund 20 Kilometer nach Süden fahren ist angenehm und es sind kaum noch Fahrzeuge zu sehen. Der Kathleen Lake ist ein wunderbarer Bergsee, an dem nun kaum noch Besucher sind.
Fast 100 Kilometer nach Norden, vorbei am Sheep Mountain, ist es auf dem Congdon Campground bereits verboten zu zelten. Die Beeren sind reif und das lockt in jedem Herbst die Grizzlies an. Die gelbe Farbenpracht am Ufer des 50 Kilometer langen Kluane Lake zeigt nicht, wie eisig der Wind bereits sein kann.
Auf der Fahrt zurück fasziniert die vielfältige Farbenpracht neben dem Alaska Highway. 

Haines Junction

Haines Road

Kathleen Lake

Congdon Campground

Kluane Lake

Pappeln

Alaska Highway







Dienstag, 23. September 2014

Skagway Road

Gerade einmal 180 Kilometer auf dem südlichen Klondike Highway bis nach Skagway in Alaska. Zur Abwechslung fuhr ich im August auf dem Alaska Highway nach Süden, um über Tagish nach Carcross zu kommen. Einige Hütten und Häuser der Indianersiedlung Tagish sind am Ufer zu erkennen, an einem Steg liegen Boote.
Caribou Crossing war früher der Name von Carcross, wo die Karibu die Engstelle nutzten, um die Seen zu überqueren. Heute ist es ein netter Touristenort, geprägt von der indianischen Vergangenheit, der Bahnstrecke der White Pass & Yukon Route, die nur noch für Touristen zu diesem Ort fährt.
In weniger als einer Stunde ist man im Hochgebirge. Neben der Haines Road ist diese Fahrt auch ein wahres Erlebnis. Der Goldrausch hat diese Bahnstrecke geschaffen, die 1900 eröffnet wurde. Heute fahren jährlich zehntausende Touristen mit dem Zug durch diese Bergwelt.





Seenkette bei Tagish 




Anlegesteg in Tagish 




Bahn- und Fußgängerbrücke in Carcross 




Totempfahl und erzählte Geschichte der First Nation 




Zug fährt in Carcross ein 




Bahnstrecke im Vordergrund am See 




Der Zug nähert sich Fraser, der Grenzstation 




Nahe dem Gipfel 




Der Zug erscheint winzig vor den Bergen

Samstag, 20. September 2014

Begegnungen

Niemand kann vorhersagen, was man auf einer Reise, einer Fahrt durch die Wildnis, sehen wird. Ist es nur Zufall? Jahreszeiten spielen bestimmt eine Rolle und der Juli ist für Tierbegegnungen kein schlechter Monat. Aber viele Pausen einlegen und auf jede Bewegung achten hilft.
Kaum eine Stunde am Kluane Nationalpark entlang und der erste Schwarzbär tauchte auf. Auch ein Erdhörnchen war eifrig damit beschäftigt, Löwenzahn zu fressen. Es ist nicht erstaunlich zu sehen, dass auch der folgende Schwarzbär diese Pflanzen frisst. Immerhin ist der Bär zu 90 Prozent ein Vegetarier.
Sie haben mich gesehen und ich wurde genau beobachtet. Der Grizzy und der Luchs ist eine Begegnung, die nur selten so nahe stattfindet. Sie erschienen mir ruhiger als ich es war.
Bei der Rückfahrt hockten Waldhühner am Straßenrand und über uns schwebte ein Adler. Auf einem langgestreckten See zogen zwei Schwäne dahin, Enten quakten in der Nähe. Für ein Foto hielt ich an und am gegenüberliegenden Ufer huschte ein hellgrauer, fast weißer Wolf entlang. Vor ihm flatterten aufgeschreckte Schneehühner hoch.
Eine wohlverdiente Pause an einem kleinen, namenlosen Bach brachte einer weitere Überraschung. Wasser sprudelte zwischen Steinen hindurch und in dem tieferen Becken standen Rotlachse. 



























Freitag, 19. September 2014

Haines Road

Fährt man von Haines Junction nach Norden oder Süden , Alaska liegt vor einem. Wir fahren nach Süden und hinter uns bleibt der kleine Ort am Rande des Kluane Parks zurück. Wildnis auf beiden Seiten, rechts der Kluane Nationalpark. Bis Haines, Alaska, sind es über 240 Kilometer.
Eine kleine Pause legen wir an dem Campingplatz Million Dollar Falls ein, wo ein dröhnender Wasserfall durch eine enge Schlucht rauscht. Die Straße ist in einem hervorragenden Zustand und unser vorläufiges Ziel liegt irgendwo weit vor uns in den Bergen.
Kilometer um Kilometer auf der endlosen Straße, wie es scheint. Kaum andere Autos zu sehen. Die Baumwildnis bleibt zurück. Tundra breitet sich aus und wir erreichen den höchsten Punkt mit dem Haines Highway Summit. Die graue Bergkuppe daneben sieht wie ein Gemälde aus.