Zu kalt

Unsere Tomatenpflänzchen sind prächtig gewachsen. Schon sind einige 60 Zentimeter hoch und sie warten darauf, bis wir sie in das Gewächshaus umpflanzen. Doch mit diesem hohen Schnee, den Nachttemperaturen, ist noch lange nicht daran zu denken. Es scheint, als gäbe es in diesem Jahr nur folgende Jahreszeiten: Winter, Juni, Juli und August.

Etwas Grün holen wir uns durch blühende Weidenzweige, Topfpflanzen und die Tomaten ins Haus. So scheint es nicht zu schlimm zu sein, wenn wir in die Winterlandschaft sehen. Die Sonne scheint spät auf die Wand im Wohnzimmer und schafft ein angenehmes Schattenmuster. Sonnenuntergang um 22.00 Uhr. Schon fast 18 Stunden hell am Tag. Doch zu kalt.

Gestern zeigte unser Thermometer noch einmal -20° an. Ende April!

In Whitehorse waren es heute am Morgen -14°. Was ist da nun besonderes dran? Die Normaltemperatur würde -1° sein. Die Wetteraufzeichnungen gibt es für die Hauptstadt seit 1942. Im Jahre 1964 gab es an dem heutigen Datum einmal -9,4°. Nun haben wir einen neuen Kälterekord. Der kälteste Tag seit über 70 Jahren. 

Mule Deer & Co

Verschiedenes Wild scheint sich gerne in der Nähe von menschlichen Behausungen aufzuhalten. Dort fühlen sie sich vor den natürlichen Feinden sicher.Nur selten kommen Wölfe, oder sogar ein Puma, an die Anwesen heran. Diese Maultierhirsche machen es auf jeden Fall. Doch was überlegen sie? Private Property. No Trespassing. Privateigentum. Unerlaubtes Betreten verboten. Aber für diese Tiere ist ein Zaun kein wirkliches Hindernis. Sie springen darüber.

Da hat es dieser prächtige Rotfuchs noch einfacher. Ein Zaun ist für ihn leicht zu unterlaufen und er nähert sich auf der Suche nach fressbarem jeder Mülltonne.

Die Adler haben die uneingeschränkte Freiheit des Himmels. Mögen diese zwei mit ihren Frühlingsgefühlen wärmeres Wetter herbei zaubern. 

Wieder Schnee

Was für eine Überraschung in diesem Monat. Es hat wieder einmal geschneit. Der Weißkopfseeadler hockt im Schneefall auf einer Kiefer und schaut anscheinend betrübt in die weiße Landschaft.

Die Straße an der Kreuzung Alaska Highway und Klondike Highway ist zwar schneefrei, doch die Böschung zeigt, das der Winter noch nicht vorbei ist.

Am Morgen hatten wir noch einmal -17°. Richtig gelesen, MINUS!

Die Vorhersage für die kommende Nacht ist:

Whitehorse, -10°

Carmacks, -19°

Dawson -22°

Und es wird noch viele Tage dauern, bis auch der letzte Schnee von diesem Winter verschwunden ist. 

Winter Wonderland

Es mutet wie ein Märchenland an – doch wahrscheinlich nicht für die Schwäne, die aus dem Süden gekommen sind. Nach dem langen Flug erwartete sie heute Schneefall, Kälte, eisiger Wind. Doch unverdrossen steuerten sie eine offene Wasserfläche an.

Landeklappen ausgefahren, alles fertig zur Landung. Dann endlich etwas Ruhe. Futter und sich erholen. Weiter nach Norden werden die großen Vögel vorerst noch nicht fliegen, denn dort sind Flüsse, Bäche und Seen noch von Eis bedeckt. 

Alaska Highway

Berufsverkehr, heute um 8.00 Uhr. Kaum 8 Kilometer vor Downtown Whitehorse auf dem Alaska Highway, in der Höhe von Porter Creek. Ungefähr 10 Zentimeter Schnee gefallen. Und es schneit noch immer.

An der Kreuzung Alaska Highway - Two Mile Hill. Einige Kilometer südlich hat sich ein Auto überschlagen. Vorsichtig fahren, erklingt es aus dem Radio. Es ist glatt! Wirklich? Bei dem Schnee doch unwahrscheinlich, oder?

Auch in Whitehorse sieht es winterlich aus. Hier auf der 4. Avenue. Nach 6 Monaten Winter wollen wir keinen Schnee mehr. 

Bald Eagle

Der Weißkopfseeadler wird hier Bald Eagle genannt. Wahrscheinlich wegen dem weißen Kopf, der an eine Glatze erinnert. Der Jungvogel am Bach hat diesen noch nicht, auch noch keine weißen Schwanzfedern. Denn erst mit ungefähr fünf Jahren bekommen sie diese Markierung, die sie unverwechselbar macht. Allerdings sieht man das Federkleid beim Flug gesprenkelt, was andere Adler wiederum nicht haben.

Die Adler versammeln sich und vorgestern konnte ich 9 von diesen herrlichen Vögeln sehen. Drei erwachsene Vögel hocken nebeneinander auf einer Kiefer.

Fish Lake Road

Gerade sind die ersten Schwäne eingetroffen. Wahrscheinlich nicht mehr als vier, doch es werden bald mehr werden. Die offene Wasserfläche lockt die großen Vögel an und es gibt auch genug Pflanzen, an denen sie sich nach dem langen Flug stärken können. 

McIntyre Creek

Der kleine Bach fließt nur sechs oder sieben Kilometer von Downtown Whitehorse entfernt. Ein Vogelparadies innerhalb der Stadtgrenze. Die schon starke Sonne arbeitet an Schnee und Eis und nach langen Monaten hört man wieder Wasser rauschen. Die ersten Weiden im Vordergrund beginnen bereits, ihre Kätzchen zu entfalten.

Klondike Highway

Der Klondike Highway, die einzige Straße im Winter von Whitehorse nach Dawson, ist bereits schnee- und eisfrei. Nur an den Seitenstreifen liegt noch Schnee. Die Berge zu beiden Seiten sehen wie Winter aus. Doch der ist vorbei, wie man an der Vielzahl der Vögel sehen kann, die plötzlich erscheinen.

Auf einem Strommast sitzt ein Weißkopfseeadler neben einem Kolkraben. Als jedoch ein zweiter Adler anfliegt, erhebt sich der Rabe mit ärgerlichem Krächzen. 

Sturm

Am späten Nachmittag war der Schnee noch in grelles Sonnenlicht gebadet. Doch der Wind war eisig. Die Böen wurden stärker und bald fegte über den Bergen ein Sturm hinweg. Der Wind fauchte heulend an den Bergen entlang und jagte den Schnee über die Grate.

Bei uns bogen sich Bäume tief hinab und es sah aus, als würden sie bald umknicken. Der Sturm hielt die ganze Nacht an. Der Wind pfiff um das Haus. An Ruhe war kaum zu denken. Am Morgen war der Schnee mit Tannenzapfen, Zweigen und auch dickeren Ästen bedeckt.

Sonnentag

Die Nächte sind oft noch kalt und vor zwei Tagen hatten wir sogar wieder einmal -31°. Doch was für eine Veränderung. Heute in der Nacht nur -5°. Die Sonne zeigte sich, das Thermometer kletterte auf unglaubliche 9°. Den ersten Adler konnte ich sehen und sogar in der Sonne sitzen und die Wärme genießen. Die dicken Stiefel sind für den Winter, das T-Shirt für die Sonne.

Wo ich vor wenigen Tagen noch den Schnee geschoben habe, zeigt sich jetzt etwas Erde. Frühling? 

Schneefall

Am ersten Tag in diesem Monat schneite es. Das war kein Aprilscherz. Um 7.00 Uhr rieselten dicke Flocken und um 21.00 Uhr auch noch. Das war regional, denn in Whitehorse gab es kaum Neuschnee. Doch am folgenden Tag war Schnee schieben angesagt. Gefallene Menge um die zwölf Zentimeter. Pfade frei bekommen, dazu ungefähr 80 Meter Fahrweg. Eine Beschäftigung für Stunden. Ist das Winter oder Frühling?