Samstag, 30. Juni 2012

Sommer?

Der Juni ist vorbei. Der Monat begann mit Nachtfrost. Am 13. und 14. ist der junge Kohl bei uns im Garten erfroren. Wir hatten -3°. Am längsten Tag des Jahres schien bei uns die Sonne von 4.28 Uhr bis 23.36 Uhr. In Mayo von 3.44 - 0.26 und in Old Crow war es nur hell. Dann kam der Sommer!!! Er war herrlich und dauerte gerade einmal drei Tage. Vom 22. bis 24.,
mit Temperaturen von 29°, was schon wieder zu heiß war. Bei unserem Nachbarn erfroren am 28. einige Kartoffeln im Garten. Heute bekamen wir gerade einmal 14° zu spüren. Aber in zwei Monaten werden wir schon wieder den ersten Schnee bekommen. Die weißen, winterlichen Reste vom Winter können wir jetzt noch sehen.

Elk

Da fühlte ich mich schon wieder fast daheim, als ich den prächtigen Hirsch sah. In zwei Tagen rund 1700 Kilometer gefahren. 23 Stunden am Steuer. Eine abenteuerliche und schöne Fahrt.

Ogilvie Mountains

Die Weite ist faszinierend. Die schneebedeckten Berge der Ogilvie Mountains schieben sich langsam näher. Sie sind ein Teil vom Tombstone Park. Manchmal kommt einem auch ein Auto entgegen.

Weites Land

Von Wäldern kann man so weit im Norden kaum sprechen. Das Land scheint endlos zu sein - und leer. Manchmal kreist ein Greifvogel am bewölkten Himmel. Dann hoppelt ein Schneeschuhhase davon. Oder ein scharfer Stein drückt sich im Reifen durch und man muss das Rad wechseln.

Eagle Plains Lodge

Meine Gäste habe ich nach über 900 Kilometern gerade kurz vor dem nördlichen Polarkreis abgesetzt. Für die Rückfahrt muss ich wieder tanken. Es gibt nur eine Möglichkeit. Die Eagle Plains Lodge. Ein kleines Hotel, eine Werkstatt, eine Tankstelle. Der Normalbenzin kostet 1.70/Liter.

Bergschafe

Fast 200 Kilometer nach Norden unterwegs. Der Engineer Creek ist ein kleiner, eisenhaltiger Bach, der in den Ogilvie Fluss fließt. An den rostrot gefärbten Steinen lecken weibliche Bergschafe mit ihren Jungen wahrscheinlich nach Mineralien.

Eisfelder

Mitte Juni!!!! Eisfelder an Dempster Highway. Gerade einmal einige Kilometer am Tombstone Park vorbei, strömen nun jenseits der Wasserscheide Flüsse und Bäche nach Norden, dem Mackenzie Fluss entgegen.

Dempster Highway

Den Tank mit Benzin gefüllt, war ich unterwegs nach Norden. Im Auto einige Gäste, die weit im Norden eine Flusstour beginnen wollten. Rund 500 Kilometer bis kurz vor Dawson City, dann beginnt die Schotterstraße. Der Dempster Highway wurde 1979 eröffnet.

Nicht nur leere Regale

Die Panikkäufe waren in vielen Geschäften zu spüren. Lebensmittel wurden mit dem Flugzeug eingeflogen. Plötzlich wurde vielen bewusst, das der Alaska Highway der einzige, wichtige Versorgungsweg war. Nicht nur frische Lebensmittel fehlten. Als ich tanken wollte, musste ich eine Tankstelle suchen - den viele hatten schon keinen Sprit mehr.

Superstore

Der Alaska Highway war nördlich von Haines durch einen Erdrutsch gesperrt. Das kommt immer wieder im frühen Sommer einmal vor. Nur müssen alle Fahrzeuge warten, bis sie weiter nach Alaska können. Dann wurde der Alaska Highway im Süden gesperrt, nördlich von Watson Lake. Schon sah alles anders aus. Denn alle Versorgung des Yukon, besonders aber von Whitehorse, konnte nur von dort kommen. Das Ergebnis waren Panikkäufe in den Supermärkten und so sahen die Regale im Superstore aus. Ein einmaliges Ereignis, das deutlich zeigte, wie abgeschieden der Yukon wirklich ist.

Chipmunk

Das kleine Streifenhörnchen genießt den Löwenzahn. Es knabbert wie besessen an den Stängeln. Die kleinen, putzigen Hörnchen gibt es nur im südlichen Yukon.

Löwenzahn

Die Blüten am Fox Lake sind wie ein Teppich. Doch es scheint nur so, als wäre Sommer. Es ist zu kalt für den Juni. Die Berge haben noch zu viel Schnee.

Abenteuerreiter

Der Juni begann kalt und abenteuerlich. Wir bekamen Besuch. Es war kein Bär, kein Elch, auch kein Luchs. Sondern Günter und Sonja. Wir spazierten zum Fox Creek. Das Gras war noch nicht richtig grün. Der Grizzly Mountain hatte noch viel Schnee und in den Bergen gab es bestimmt noch kein grünes Futter. Für wen? Für vier Pferde. Denn Günter und Sonja wollten durch den Yukon reiten. Ein wahnsinniges Unternehmen, wo es keine Wege, keine Pfade gibt? Durch dichten Wald mit Windbrüchen, durch Sumpf, Flüsse, vorbei an eisigen Seen. An dem Erfolg habe ich keinen Zweifel. Denn Günter begann seine lange Reise von der Südspitze in Argentinien. Sonja begleitet ihn seit Mexiko und zusammen haben sie schon die USA und einen Teil von Kanada durchquert. Nun sind sie bei uns, im Yukon, irgendwo an den Ausläufern der Mackenzie Mountains nach Norden unterwegs. Wenn ich neue Informationen habe, werde ich darüber schreiben. Wer mehr von diesen wirklichen Abenteurern erfahren möchte, kann ja einmal folgende Seite ansehen. www.abenteuerreiter.de