Montag, 28. Februar 2011

Klondike Highway


Der dunkle Streifen ist der Klondike Highway. Auf diesem fahren wir nach Whitehorse. Doch im Vordergrund ist unser Fahrweg und den konnten wir für einige Tage nicht benutzen. Der kalte Nordwind hatte tagelang über das Land gefegt und eine Barriere von bis zu einem Meter fest gepackten Schnee geschaffen.
Die Sonne geht nun schon um 8.00 Uhr auf und bleibt bis 18.20 Uhr am Himmel. Die dunklen, langen Winternächte sind vorbei, doch der Winter noch lange nicht. Am Morgen hatten wir am Fox Creek noch einmal -37°C.

Team Yukon


Fast wäre ich in dieses eisige Heim eingezogen, um dem Wind zu entgehen. Der blaue Himmel zeigte einen Sonnentag, doch die Luft war eisig. Das Blockhaus wurde von Künstlern aus dem Yukon geschaffen.

Eisfischen


Ein weiteres Kunstwerk wurde von Künstlern mit dieser Skulptur geschaffen. Der Jäger ist bereit, den gewaltigen, schuppigen Fisch auszunehmen.

Whitehorse Pavillion


Neben den vielen Veranstaltungen auf dem Festgelände kamen auch Künstler aus ganz Kanada. Hier hat das Team aus Saskatchewan eine Schneeeule aus Eis geschaffen. Kalt genug war es, doch der starke, eisige Wind hielt viele Besucher davon ab, lange zu bleiben.

Sourdough Rendezvous


Am Wochenende fand in Whitehorse das Sauerteig-Treffen statt. Nein, da haben sich keine fertigen Brote von den Bäckern getroffen. Die erfahrenen Goldsucher und Prospektoren zur Zeit des Goldrausches wurden Sourdough/Sauerteig genannt. In einer Dose oder einem Glas trugen sie unter der Kleidung immer etwas Sauerteig mich sich herum, hielten es warm und hatten ihren "Starter", um sich ihr Brot selbst zu backen.
Heute ist die Veranstaltung ein Fest, das an diese Zeit erinnert. Im Wettbewerb werden Mehlsäcke geschleppt, Hunde ziehen schwerbeladene Schlitten. Doch hauptsächlich wird der lange Winter abgeschüttelt, denn die Zeit der langen, hellen Tage beginnt.

Samstag, 19. Februar 2011

Fichtenkreuzschnabel


Das Weibchen hat ein mattes, olivgrünes Gefieder. In dieser Zeit lässt sich leicht erkennen, was für eine Vielzahl von Vögeln hier überwintern. Es sind überraschend viele. Die Temperatur hat wieder zugenommen, wir haben gerade -7°, was nicht nur für die Vögel angenehmer ist.

Red Crossbill


Der Fichtenkreuzschnabel ernährt sich vorwiegend vom Samen der Kiefern, Lärchen und Fichten. Das rote Männchen ist gerade im Winter leicht zu erkennen. Er benimmt sich wie ein Papagei, wenn er mit einem Fuß einen Zapfen fest hält, mit dem Schnabel die Schuppen auseinander bricht und mit der langen Zunge den Samen heraus holt. Er ist ein kleiner Vogel, gerade einmal 13 bis 17 Zentimeter. Der weibliche Hakengimpel sieht gegen ihn schon gewaltig aus.

Fett


Fett als Futter mögen die Spechte gerne. Das Weibchen hat keine roten Flecken im Nacken, sieht unscheinbarer aus. Der Schnabel ist kürzer als beim Männchen. Damit kann der Vogel hervorragend unter der Rinde eines Baumes nach Futter suchen und ist damit keine Konkurrenz für den Partner.

Downy Woodpecker


Dieser Specht kommt bei uns häufig vor und wenn er erst einmal die Futterstelle gefunden hat, bleibt er in der Nähe. Das Männchen hat zwei rote Flecken im Nacken und ist daher leicht zu erkennen. Mit seinem kräftigen, langen Schnabel hat er ein hervorragendes Werkzeug, um tief in morschen und abgestorbenen Bäumen nach Futter zu suchen.

Freitag, 18. Februar 2011

Black-chinned Sparrow


Ein Spatz oder Sperling. Er scheint eine dunkle Haube auf zu haben, hat einen kurzen, rosafarbenen Schnabel und trillert wie ein Kanarienvogel. Ein scheuer Vogel, den wir seit wenigen Wochen bei uns beobachten können. Ungewöhnlich ist, ihn hier zu haben. Wie ich aus einem Buch erfahren konnte, kommt er an der Westküste vor, hauptsächlich in Kaliforniern und Mexiko. Doch es scheint ihm hier zu gefallen.
Neben ihm, den Kopf weggedreht, hockt ein Birkenzeisig, der auch im Winter hier bleibt und weit verbreitet ist.

Silberscheibe


Der Mond stieg höher, schien kleiner zu werden und die Wildnis war mit silbernem Licht überflutet. Die winterlichen Bäume warfen lange Schatten. Es war nichts zu hören. Stille!

Wintermond


Der Mond stieg schnell auf. Er veränderte seine Farbe und wurde zu einer silbernen Scheibe. Dazu blinkten Tausende von Sternen. Es war so hell, das ich unseren "Hausberg" deutlich erkennen konnte, obwohl er einige Kilometer entfernt ist. Alles ohne Straßenbeleuchtung - die es zum Glück bei uns nicht gibt. Im Haus konnten wir herum laufen, ohne eine Lampe anzuknipsen. Das ist auch der dunkle, lange Winter im Yukon.

Vollmond


Heute haben wir Vollmond, doch der Himmel ist leicht trübe. Das ist gut, denn in den letzten Tagen war es doch kalt.
Gestern stieg der Mond wie eine große Apfelsine über der winterlichen Anhöhe auf. Die Temperatur betrug -38°. In den drei Nächten davor fiel das Thermometer auf -40° bis -43°. Wie oft im Yukon, ist es ein lokales Wetter, denn wir leben in einer kalten Ecke. Am Marsh Lake, gerade einmal 40 Kilometer südlich von Whitehorse, waren es in der gleichen Zeit nur -12° bis -15°C.

Deer


Hier haben einige Deer den Schnee zur Seite gescharrt, um nach Gras und Kräutern zu suchen. Sonst begnügen sich die mittelgroßen Hirsche im Winter mit Sträuchern, Büschen und Zweigen. Im Yukon gibt es die Mule Deer (Maultierhirsch) und Whitetail Deer (Weißwedelhirsch).Im Gegensatz zu Elk und Bison wurden diese Tiere nicht eingebürgert. Vor 100 Jahren gab es noch keine hier, doch im Laufe der Jahrzehnte sind sie von Süden eingewandert und haben sich schon nach Norden bis Mayo und Dawson ausgebreitet.

Dienstag, 15. Februar 2011

Pine Grosbeak


In der Sonne scheint es richtig warm zu sein. Der Hakengimpel genießt die wärmenden Strahlen. Ob es Spuren im Schnee sind, oder dieser rote Vogel, ich genieße den Spaziergang auch. Die Sonne geht erst um 17.47 Uhr unter. Die Tage sind bereits merklich länger.
Doch dann wird es schnell Nacht. Die Temperatur sinkt. Unzählige Sterne blinken am klaren Nachthimmel. Schon -39°.

Schneeschuhe


Ein prächtiger Wintertag. Mit den Schneeschuhen unterwegs. Kein Lärm. Darum mag ich keine Motorschlitten. Stille, nur das Trippeln der Pfoten zu hören, wenn Kira in meiner Nähe ist. Manchmal bleibt sie stehen, hebt ein Bein vom Boden ab. Es ist ihr etwas kalt. Doch die Temperatur ist auf milde -24° gestiegen. Sie genießt den Spaziergang zusammen.

Armes Auto


Gleichgültig, ob man sein Auto nur als Fortbewegungsmittel benutzt oder es sorgsam hegt und pflegt. Hier kann es einem nur Leid tun. Mir geht es wenigstens so, wenn ich wie heute früh los muß.
Damit ich es überhaupt starten kann, ist es an ein Stromkabel angeschlossen. So wird der Motor vorgeheizt. Viele Yukoner schließen oft am Abend das Kabel an, für die ganze Nacht. Das ist überflüssig und verbraucht nutzlos den Strom. Bei mir an der Stromleitung befindet sich eine Zeituhr. Richtig eingestellt, schaltet sich der Strom zu dem gewünschten Zeitpunkt ein. Für jede 10° minus sollte eine Stunde genügen. Also heute 4 Stunden vorheizen und mein Jeep sollte Starten. Die blaue Abdeckung vor dem Kühler hält die Kälte bei der Fahrt ab.

Forty below


So kalt sollte es eigentlich nicht mehr werden. Doch die Kälte kam bei einem sternenklaren Himmel in der Nacht. Heute gab es am Morgen folgende Temperaturen:
Whitehorse -30°, Carmacks -41°, Mayo -44°, Dawson -43° und Old Crow -33°.
Bei uns am Fox Creek waren Fahrenheit und Celsius in einer Höhe. Forty below!
In dieser Nacht wird es wahrscheinlich noch kälter werden.

Ballon fahren


In den Yukon News, der wöchentlichen Zeitung für den Yukon, war das Titelbild ein Ballonfahrer, der im Shipyard Park seinen Ballon fertig machte. Hilmar Krause aus Lübeck, sowie eine Gruppe deutscher Touristen, "fahren" in diesen Tagen mit ihren Ballons im Yukon umher.
Diesen Ballon konnte ich über dem Alaska Highway, auf der Fahrt nach Hause, beobachten.

Yukon River


Noch vor drei Tagen zeigte sich der Himmel über Whitehorse grau und trübe. Die Temperatur war ungewöhnlich mild für diese Jahrszeit. Vom Schaufelraddampfer SS Klondike bis in die Höhe vom Bahnhof, an der Main Street, sah der Yukon River so aus.

Sonntag, 6. Februar 2011

Yukon Quest 2011


Gestern startete das Rennen in Whitehorse und es endet nach 1600 KM in Fairbanks, Alaska. Die Hunde tragen Booties, die netten, kleinen Schühchen, die ihre Pfoten vor Verletzungen schützen sollen. Tausende werden bei dem Rennen "verbraucht" werden.
Hier einmal ein Eindruck beim Start, der letzte Musher ist unser Nachbar Didier.

http://www.youtube.com/user/TheYukonQuest?feature=mhum#p/a/u/0/7l3NN9SqaYQ

Am Takhini River filmte mein Bekannter Sui King die Gespanne. Sie zeigen einen guten Eindruck vom Rennen und der Landschaft.

http://www.youtube.com/watch?v=uluveRzHQyw

Dort sind noch viele weitere Videos zu sehen.

Freitag, 4. Februar 2011

Athleten


Es sind Hochleistungssportler einer besonderen Art. Gut, sie haben vier Beine, doch in den nächsten zwei Wochen werden einige von ihnen täglich mehr als 100 Kilometer rennen. Berge hinauf, Berge hinab. Bei jeder Temperatur, bei eisigem Wind und Schneetreiben. Auf Stroh werden sie schlafen, nie lange, doch sie freuen sich, wenn sie wieder laufen können, stundenlang. Dabei werden sie den Schlitten ziehen, in den alles eingepackt ist, was zum Überleben gehört.
Ein hartes Rennen, nicht nur für die vierbeinigen Athleten. Auch für den Musher. Wer mehr darüber erfahren möchte, sollte sich die Webseite ansehen, in englisch und deutsch.
www.yukonquest.com

Musher


Heute bin ich zu unserem Nachbarn Didier gefahren. Nicht aus Bequemlichkeit habe ich das Auto genommen, sondern weil ich etwas abholen wollte. Außerdem ist er ein Nachbar den wir nicht sehen, wenn er von der Arbeit kommt. Oder nicht hören, wenn er die Tür vom Auto zuschlägt. Er wohnt auf der anderen Seite vom Klondike Highway und bis zu seinem Heim ist es ungefähr einen Kilometer. Didier war in seiner Werkstatt mit den letzten Kleinigkeiten an seinem Schlitten beschäftigt. Er ist ein Musher und wird morgen am Yukon Quest teilnehmen, dem härtesten Schlittenhunderennen der Welt.

Kühler


Die ersten drei warmen Tage des Februar sind vorbei. Es ist für uns warm, wenn die Temperatur um den Gefrierpunkt schwankt und es im Sonnenlicht vom Dach tropft. Das sollte doch erst in einigen Wochen sein.
Der Wind treibt die Wolken vor sich her und wir sehen, wie die letzten Strahlen der Sonne den Himmel färbt. Sterne tauchten vereinzelt auf und am Morgen hatten wir angenehme -18 Grad.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Regen


Mit kräftigem Wind, Schneegestöber und ansteigenden Temperaturen hat sich der Februar angemeldet. Gestern hatten wir 1° PLUS, Whitehorse sogar 4°. Als ich heute in die Stadt gefahren bin, zeigte das Thermometer bei uns 2° an. Auch in Whitehorse war es wieder "warm". Die Normaltemperatur wäre -11 Grad. Was bringt uns das?
Kilometerlange Strecken auf dem Klondike und Alaska Highway schneefrei. Die Fahrbahn ist nass und entgegenkommende Fahrzeuge schleudern Nässe und Matsch hoch. Die dunklen Wolken bringen leichten Regen. Das hätten wir nicht gebraucht.

Frostig


Die Büsche sehen frostig aus und die langen Schatten breiten sich schon aus. Es ist gerade 17.00 Uhr, doch im Dämmerlicht kann man noch eine Stunde draußen beschäftigt sein. Die langen, dunklen Tage liegen schon merklich hinter uns.

Freizeit


Wenn die grobe Arbeit erledigt ist, wandere ich auch mit den Schneeschuhen durch die Landschaft. Vor mir entdecke ich die Abdrücke von einem Schneeschuhasen. Wenig später die Doppelabdrücke von einem Marder. Vögel schwirren aus den Büschen auf oder rauschen in einem Schwarm über mich hinweg. Ein Wintertag im Yukon.

Feuerholz


Wir heizen fast nur mit Holz,auch wenn wir für den Notfall einen kleinen Ölofen haben. Im Winter verbrauchen wir jede Menge. Nun haben wir das bereits im Herbst geschnittete und aufgesetzte Holz verbraucht. Also greife ich wieder zur Motorsäge und bearbeite die dicken Stämme. Keine unangenehme Arbeit bei dem strahlenden Winterwetter.

Genug Schnee


Unser Fahrweg ist schön frei, was nicht wenig Arbeit war. Um diese Jahreszeit liegt normalerweise die Menge von gefallenem Schnee so um die 90 Zentimeter. Wir haben schon 150 Zentimeter erreicht. Aber es ist ein herrlicher Sonnentag und über dem "Hausberg" wölbt sich ein Himmel im kräftigen Yukonblau.

Die Sonne zeigt sich


Der vorletzte Tag im Januar begann noch einmal mit -33°. Nicht zu schlimm, für die Jahreszeit.Sonnenaufgang sollte irgendwo um 9.20 Uhr sein, doch nicht bei uns. Es war schon nach 10 Uhr, als die Strahlen durch die Bäume einen Weg auf die Winterlandschaft fanden.